Es findet ein Mann aus Rabat

Partout keine Frau in der Stadt

Er hält auf dem Land

Drum an um die Hand

Von Dolly, die Klauen nur hat

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es singen in Radevormwald

Die Kinder: „Das Christkind kommt bald“

Mal kommt es auch nicht

Das liegt dann ganz schlicht

An Papas und Mamas Gehalt

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Kaufmann verzockte in Rech

Sein Geld mit viel Dummheit und Pech

Er dachte, ihm bliebe

Das Glück in der Liebe

Doch auch seine Frau war dann wech

 

Beat Spitz

 

 

Es gab einen Redner in Rech

Der hatte beruflich viel Pech

Er kam in dem Ort

Nur einmal zu Wort

Und redete dann auch noch Blech

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein katholischer Pfarrer aus Rende

War als Genesis-Kenner Legende

Wenn am Vortag er gar

Mal im Bett mit wer war

Nahm sein Lobpreis der Schöpfung kein Ende

 

Walter Dikomey

 

 

Es trank mal ein Mann aus Rheinbrohl

Zu oft und zu viel auf sein Wohl

Da dieses Verfahren

Sich rächt mit den Jahren

Trinkt jetzt er auf jedermanns Wohl

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ich kannte ein Model aus Rheine

Das blieb trotz der Schönheit alleine

Denn wenn ich mich recht

Erinn’re war’n echt

An ihr nur die Arme und Beine

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es gab einen Nazi in Rheine

Der forderte: Jedem das Seine!“

Er schwärmte vom Sieg

Und schwor nach dem Krieg

Erinnerung habe er keine

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es gab einen Mann in Rheinfelden

Der hatte im Haus nichts zu melden

Drum stieg er aufs Dach

Schlug außerhalb Krach

Und spielte im Freien den Helden

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Schlagerstar lebte in Ried

Der liebte das heitere Lied

Bald hassten die Rieder

Die heiteren Lieder

Und trauerten, bis er verschied

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Einst mahnte ein Denker aus Rieden:

„Wir brauchen den ewigen Frieden.

Doch nicht erst im Tod,

auf Erden tut’s Not!“

Im Streit ward der später geschieden

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Den Datenschutz wahrte in Rinken

Ein Mann durch Verzicht auf das Blinken

Gab die Richtung nicht preis

Denn dass jeder gleich weiß

Wohin es ihn treibt, tät ihm stinken

 

Herbert Reichelt

 


Es schrieb mal ein Jüngling aus Roma

Erotische Briefe an Oma

Erst hat sie’s verdammt

Dann war sie entflammt

Und fiel ganz euphorisch ins Koma

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es kroch einer Freifrau aus Rosenheim

Ein Mäuslein hinein in ihr Hosenbein

Sie schrie vor Entsetzen:

Es wird mich verletzen!“

Und sah sich schon steh’n auf dem Totenschein

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es sagte ein Schwabe aus Rot

Zu Sparen sei höchstes Gebot

Er werde das Essen

Drum einfach vergessen

So sparte der Schwabe sich tot

 

Christel Matzanke

 

 

Ein Bräutigam kommt in Saarbrücken

Zum Traualtar humpelnd an Krücken

Doch schnell hat die Braut

Die Absicht durchschaut:

Er will sich vorm Hochzeitstanz drücken

 

Ulla Beelte

 

 

Ein Rentner gesteht in Saarbrücken:

„Ich trage gern Frauenperücken.

Ich änd’re sie nur

auf Herrenfrisur,

sonst müsst’ ich den Wunsch unterdrücken.“

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es ging mal ein Mann aus Saarmund

Zum Arzt, denn er litt wie ein Hund

„Ich bin“, sagte der

„nur Veterinär!“

Das half schon: Er wurde gesund

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Einst glaubte ein Mann aus Salzgitter

Er wäre ein tapferer Ritter

Und schwang sich aufs Pferd

Mit Rüstung und Schwert

Ihn grillte ein schweres Gewitter

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es gibt einen Mann in St. Gallen

Dem möchte man gern eine knallen

Er reizt alle Frauen

Bis die ihn verhauen

Und findet dann daran Gefallen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein sehr hübscher Prälat aus St. Gallen

Hatte Dutzenden Damen gefallen

Die Versuchung war schwer

Deshalb betete er

Resultat: Heute treibt er´s mit allen

 

Walter Dikomey

 

 

Ein ganz Schizophrener aus Schleiden

Der konnte sich niemals entscheiden

Sprach jemand: Komm her!“

Dann tat er sich schwer

Und fragte nur: Wer von uns beiden?“

 

Jürgen Rehm

 

 

Es litt mal ein Autor aus Schleiz

An einer der Formen von Geiz

Er geizte mit Orten

Personen und Worten:

Mit allem von sprachlichem Reiz

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Moraltheologe aus Schlesen

Meint, die Welt sei einst besser gewesen

Gegen Werteverfall

Dekadenz überall

Randaliert er besoffen am Tresen

 

Walter Dikomey

 

 

Es war mal ein Mädchen in Schlicht

Das hatte kein schönes Gesicht

Wer fragte, ob's störe

Dem sagte die Göre:

„Nur euch, denn ich seh es ja nicht!“

 

Julia Mayer

 

 

Ihn warnte ein Mädchen aus Schlicht

Sie küssen, das dürfe er nicht

Er hielt sich daran

Und grapschte sie an

Da hat sie ihm eine gewischt

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Bräutigam sprach mal in Schlichten

Zur Braut über künftige Pflichten:

„Sei folgsam und scheu

und immerzu treu!“

Da zog sie es vor zu verzichten

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Eine ehrbare Jungfer aus Schlichten

Konnte keinen Verehrer mehr sichten

Weshalb jüngst sie erklärte

Wenn ein Mann sie begehrte

Auf die Ehre zur Not zu verzichten

 

Herbert Reichelt

 

 

Es gab einen Fischer in Schlott

Der fischte statt Fisch manchen Pott

Sogar mal ein Bauklo

Und Teile vom Auto

Nun handelt er nur noch mit Schrott

 

Astrid Meinung

 

 

Ein zerstreuter Professor aus Schlott

Fuhr schon Dutzende Autos zu Schrott

Weil er ständig vergaß

Was nun Bremse, was Gas

Und sein Statement: „Ich bin ja nicht Gott!“

 

Walter Dikomey

 

 

Es dachte ein Mädchen aus Schlüchtern:

„Warum ist mein Schatz heut so schüchtern?“

Bald wurde ihr klar

Der Grund dafür war

Der Kerl war zum ersten Mal nüchtern!

 

Walter Dikomey

 

 

Es gab einen Sänger in Schwamendingen*

Der wollte im Chor bei den Damen singen

Er sprach also vor

Beim weiblichen Chor

Doch durfte er nur seinen Samen bringen

* Schwamendingen ist ein Stadtteil von Zürich

Roland Beck

 

 

Es hatten die Herren in Schwante

Respekt vor der Frau Gouvernante

Denn wenn sie nicht spurten

Dann kam sie mit Gurten

Der Po war dann rot und er brannte

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es schimpfte ein Nazi aus Schwante

Auf Menschen, die dieser nicht kannte

Auf solche von hüben

Und solche von drüben

Das heißt: auf mit ihm nicht Verwandte

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Musiklehrer fragte in Schwante:

„Wer erklärt den Begriff Dominante?“

Freudig rief einer aus:

„Damit kenn ich mich aus,

denn die gibt’s im Bordell meiner Tante.“

 

Beat Spitz

 

 

Es gab eine Schöne in Schwante

Die war eine echt Militante

Sie trug einen Drillich

Mit Aufschrift Dich kill ich!

Luigi meint: „Isse riskante!“

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es starb mal ein Lüstling in Schwerte

Der ausnahmslos jede begehrte

Als eine infame

Berüchtigte Dame

Sich schlagkräftig seiner erwehrte

 

Heinz Hermann Michels

 

 

In der Kneipe im Zentrum von Seesen

Saß ein Rechthaber leidend am Tresen

Nach den letzten drei Wetten

War er nicht mehr zu retten

Denn seit Tagen schon aß er nur Besen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein LKW-Fahrer aus Seesen

Kriegt freitags den Lohn mitsamt Spesen

Das Geld legt er dann

Prozentbewusst an

Das wandert sofort über‘n Tresen

 

Ulrich Gläsker

 

 

Es gab einen Toten in Seesen

Der wollte partout nicht verwesen

Da verwurstete schnell

Man ihn industriell

Denn schmackhaft war er noch gewesen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Zusteller ließ sich in Siegen

Vom Pflichtgefühl niemals verbiegen

Wenn Frauen ihn reizten

Und dabei nicht geizten

Dann blieb seine Post erst mal liegen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es prahlte ein Bursche aus Siegen:

„Ich arbeite nur noch im Liegen!“

Das stimmte wohl auch:

Er lag auf dem Bauch

Beim Stechen von Spargel in Grieben

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es raste ein Maestro durch Siegen

Statt links- tat er rechtsrum abbiegen

Dann, hinter ’nem Hügel

Stand plötzlich ein Flügel

Und der konnte tatsächlich fliegen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es saß eine Hübsche in Sillens

Modell in der Pose des Stillens

Ein Jüngling, gebeten

Das Kind zu vertreten

Erwies sich als recht guten Willens

 

Hartmut Mackert

 

 

Eine Kassenpatientin aus Simmern

Mit bedrohlichem Herzkammerflimmern

Geht zum Arzt. Der erschrickt

Als er diese erblickt

Und verfällt ob der Kosten in Wimmern

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Eheberater aus Skagen

Riet Frauen, mal Kontra zu sagen

Das ging nicht lang gut

Denn bald schlug der Mut

Der Ehefrau ihm auf den Magen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es gab eine Dame in Soest

Die war seit Jahrzehnten erboest:

Ihr Mann sei zu hager

Im Bett ein Versager

Nun finde beim Nachbarn sie Troest

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es gab einen Flegel in Soest*

Der war nicht mehr richtig bei Trost

Er foppte zwei Frauen:

„Ich will euch versauen!“

Nur waren die gar nicht erbost

 

* Das e in Soest wird nicht gesprochen

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein streunender Hund biss in Stade

Recht fest einem Herrn in die Wade

Der lachte: „Was soll‘s,

das Bein ist aus Holz.

Es ist nur ums Hosenbein schade.“

 

Ulrich Gläsker

 

 

Ein Lyriker leidet in Stade

An einer sehr schweren Blockade

Ihm fällt nichts mehr ein

Kein Vers und kein Reim

Sein Arzt rät zur Kur in ‘nem Bade

 

Helmut Lindhorst

 

 

Ein Christbaumverkäufer aus Stadeln

Erklärte: Wenn Christbäume nadeln,

ist grundsätzlich immer

die Heizung im Zimmer

und nie der Verkäufer zu tadeln.“

 

Dieter Höss

 

 

Ein bekehrter Buddhist aus Stadthagen

Will den irdischen Freuden entsagen

Doch zu schwer ist die Pflicht

Und er muss den Verzicht

Auf ein späteres Leben vertagen

 

Ulla Beelte

 

 

Es ist mal ein Trinker aus Staufen

Nach Lourdes bis zur Grotte gelaufen

Und bat dort um Gnade

Dann sagte er: „Schade,

hier gibt's ja nur Wasser zu saufen.“

 

Gemeinschaftslimerick von Torsten Hildebrand und H. H. Michels

 

 

Es war mal ein Ringer aus Staufen

Erpicht, sich mit jedem zu raufen

Ich ging darauf ein

Da griff er mein Bein

Jetzt humple ich ständig beim Laufen

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es kreuzte ein Züchter in Steinen

Drei Jahre lang Hunde mit Schweinen

Dann tat es die Zeitung kund:

Jetzt gibt es den Schweinehund

Den ersten im Land auf vier Beinen

 

Werner Hadulla

 

 

Ein älterer Herr aus Stralsund

Mit einem Verstopfungsbefund

Verwechselte mal

Rektal mit oral

Und führte dann ab durch den Mund

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es träumte ein Mann aus Stralsund

Er wäre ein bissiger Hund

Blutrot und zerrissen

War morgens sein Kissen

Jetzt schläft er mit Korb vor dem Mund

 

Beat Spitz

 

 

Es stöhnte ein Bursche aus Strohn:

„Die Liebe, sie ist nur ein Hohn!

Was echt scheint und groß,

ist letztlich doch bloß

die Wirkung von Testosteron.“

 

Beat Spitz

 

 

Es schwärmte ein Raver in Suhl:

„Das Beichten beim Popen ist cool.

Der Typ ist echt krass,

der macht mich voll nass.

Ey Alter, ich glaub’, ich bin schwul!“

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Eine Dame aus Hausen am Tann

Fand im Netz einen richtigen Mann:

Muskulös, dominant

Burschikos, ignorant

Und auf Dauer ein echter Tyrann

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es stellte ein Mannsbild aus Tann

Die These auf: Jeder Mann kann!

Die Freundin warf ein

Das könne schon sein

Doch wüsste sie gerne auch: WANN?

 

Beat Spitz

 

 

Es saß mal ein Denker in Tegel*

Der war ein berüchtigter Flegel

Erhob er die Hand

Zitierte er Kant

Und flogen die Fäuste, dann Schlegel

 

* Tegel ist ein Stadtteil von Berlin mit einer großen Justizvollzugsanstalt

Heinz Hermann Michels

 

 

Es macht einem Mädchen aus Tettenweis

Das sich nicht vor Partys zu retten weiß

Nur zweierlei Sorgen:

Das Aufstehn am Morgen

Und der steigende Kopfweh-Tablettenpreis

 

Dieter Höss

 

 

Es war eine Dame aus Thale

Vernarrt in des Adels Skandale

Und gab’s einmal keinen

Dann griff sie zu Steinen

Und machte vor Schlössern Randale

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Seliger“, sagte in Theben

ein Weiser, ist Nehmen denn Geben.

Ob Gutes, ob Schlimmes -

o gib es nicht, nimm es!“

Sprach’s und nahm sich das Leben.

 

Ein auch durch Schobert & Black vermarkteter Limerick von Bungter & Frorath

 

 

Es prahlte mal lautstark in Timmel

Ein Hässlicher mit seinem Pimmel

Worauf eine alte

Betrunkene lallte:

„Du Engel, dich schickt mir der Himmel!“

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein gläubiger Boxer aus Treben

Der wütet im Ring wie ein Beben

Als Taktik nimmt man

Den Bibelspruch an

Viel besser als nehmen sei geben

 

Modifizierung eines Limericks von Walter Dikomey

 

 

Erlegt hat ein Jäger aus Trier

Im Wald mal ein seltsames Tier

Das riss an ‘ner Leine

Und hatte zwei Beine

Sein Herrchen indes hatte vier

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Es gab einen Tiger in Trier

Mit Vornamen hieß der Papier

Er holte gern Brötchen

Gab brav allen Pfötchen

Und spielte auch leidlich Klavier

 

Heinz Hermann Michels

 

 

Ein Trinker tönt laut in Turin

Die Weiber begehrten nur ihn

Ein „Weib“, schon erregt

Erwidert bewegt:

„Du stinkst penetrant nach Urin!“

 

Heinz Hermann Michels