Neues aus Dong

 

Dong, das liegt nicht in Vietnam, Korea oder China, Dong liegt an der A 57, nahe Moers. Dong kennen Sie nicht? Dann willkommen im Club! Niemand kennt Dong, niemand hat je von diesem Ort gehört, aber das soll jetzt anders werden. Dong wird zur Kunst erhoben, Dong ist überall, Dong ist Sehnsucht, Quell der Inspiration, Symbol für Abgründiges, Alltägliches und Erhabenes. Dong ist eine akustische Offenbarung, ein Raumgefühl, ein Kopfschmerz.

Dong ist ... Dong!

 

 

 

 

Ein Donger besuchte in Dong

Ein windiges Etablissmong

Seitdem steht sein Bett

Im Gästeklosett

Da kennt seine Frau kein Pardong

Ulla Beelte

 

 

‘ne Sprachkundlerin mit Diplong

Beantragt beim Stadtrat von Dong

Den Namen zu gendern

In Dong*in zu ändern

Doch der hält rein gar nichts davong

Ulrich Gläsker

 

 

Es rauchen die Leute aus Dong

Zigarren, auch Shisha und Bong

Und gibt es ein Husten

Ein Spucken, ein Prusten

Dann nennen sie's Raucher-Jargong

Torsten Hildebrand

 

 

Ein Basejumper sucht sich in Dong

Den größten und höchsten Balkong

Von da springt er munter

Mit Anlauf hinunter

Jetzt passt er in einen Kartong

Jutta Schmidt

 

 

Es steht auf dem Marktplatz in Dong

Ein Pärchen sehr eng und schon long

Es klebt Mund an Mund

Und was ist der Grund?

Sie lutschen zu zweit ein Bongbong

Astrid Meinung

 

 

Kaum schweigen die Mäher in Dong

Beginnt dort die Herbstlaub-Sesong

Jedes Blatt auf dem Rasen

Wird zum Nachbarn geblasen

So spielen die Donger Pingpong

Astrid Meinung

 

 

Ein Sänger gastierte in Dong

Der meinte, er sei Dong Juong

Und grabschte der Muse

Ganz dreist an die Bluse

Er kam mit zwei Veilchen davong

Astrid Meinung

 

Prolong

 

Es küsste die Muse in Dong

Poeten auf ihrem Balkong

Die schwebten von hinnen

Und waren von Sinnen:

Sie reimten dann nur noch auf 'ong'

 

Es schwebten Poeten in Dong

zum herrlichen Musengesong

Zum Klonge von Geigen

Sie tanzten im Reigen

Umschwärmten den Musenbalkong

 

 

Epilong

 

(Vorhong auf. Bühnenbild: leerer Balkong. Ein Sprecher tritt auf. Gong!)

Die Muse schlich heimlich davong

Zurück bleibt verwaist der Balkong

Ich hörte wen sagen:

„Die küsst jetzt in Hagen!“

Nun endlich herrscht RUHE in Dong

(Sprecher tritt ab. Vorhong zu.)

 

Astrid Meinung

Ein Maurergeselle aus Dong

Ging wandern und sagte „So long!“

Er traf Al Capone

Vergriff sich im Tone

Und hat jetzt sein Grab im Betong

Berhard H. Behncke

 

 

Es kam mal ein Fremder nach Dong

Der stellte sich vor als Dongtong

Geboren in Frankreich

Zuweilen erfolgreich

Doch Opfer der Rewolusjong

Heinz Hermann Michels

 

 

Der Preußenfritz krächzte in Dong:

„Ein jeder nach meiner Fassong!“

Doch als man lavierte

Beschloss der Düpierte:

„Die bringe ich bald zur Räsong!“

Heinz Hermann Michels

 

 

Den Kamombär hält man in Dong

Gewöhnlich auf einem Balkong

Zwar ist er possierlich

Und meistens manierlich

Doch müffelt er häufig zu strong

Astrid Meinung

 

 

Im Mai wird gefeiert in Dong

Das Festiväl de la Schongsong

Mit Bordoh, Kamombär

Kräm Brülee zum Dessär

Mit Kaffee, Kanapee und – Gesong

Astrid Meinung

 

 

Es schreibt sich die Schöne aus Dong

Im Námen mit einem Accong

Das wirkt elegant

Und extravagant

Ihr fehlt nur ein Adelsdiplong

Heinz Hermann Michels

 

 

Es betört eine Dame aus Dong

Durch den Duft ihres Ohdekolong

Amourös ist ihr Stil

Doch zu viel ist zu viel

Ihre Duftwolke reicht bis Dischong

Beat Spitz

 

 

Es hegte die Hausfrau in Dong

Den Kaktus auf ihrem Balkong

Als der fiel herab

Verfehlte er knapp

Den Kopf des Vermieters – „Pardong!“

Herbert Reichelt

 

 

Ein Fußballverein war in Dong

Berüchtigt für Abwehrbetong

Hat nicht mehr verloren

Doch mangelt's an Toren

Null-Null bis zum Schluss der Sesong

Herbert Reichelt

 

Ein tollkühner Flieger aus Dong

Will fliegen non-stop nach Hongkong

Doch als er von oben

Sieht Eisbären toben

Da schwant ihm: Hier läuft etwas wrong!

Astrid Meinung

 

 

Er schwor ihr, er flöge nach Dong

Sie wünschte begeistert ihm Bong

Voyage, doch er kam

Nie an und voll Scham

Erbat sie posthum um Pardong

Heinz Hermann Michels

 

 

Wie ein Stein stürzt der Flieger aus Dong

Und die Schöne schaut zu vom Balkong

Blass und kalt sind die Wangen

Denn sie wartet mit Bangen

Auf das Ende der Kunstflugsesong

Beat Spitz

 

Es geschah eines Abends in Dong

Dass ein schreckliches Beben erklong

Und sehr laut war zu hören

Ein gewaltiges Röhren

Denn der Nachbar, der schaute King Kong

Heinz Hermann Michels

 

Die Schöne aus Dong  

 

Es klimpert die Schöne aus Dong

Mit Kunstwimpern kess vom Balkong

Die Wachsrosen blühen

Die Rougewangen glühen

Ganz echt scheint hier nur der Betong

Astrid Meinung

 

Wie gebannt starrt ein Flieger aus Dong

Auf die Schöne auf ihrem Balkong

Ihre Rougewangen blühen

Und sein Herz will erglühen

Doch dann stoppt ihn der harte Betong

Fortsetzung Beat Spitz

 

Erschreckt eilt die Schöne aus Dong

Hinunter von ihrem Balkong

Sie küsst auf den Mund

Den Flieger am Grund

Und pflegt ihn gesund im Salong

Fortsetzung Astrid Meinung

 

Da sitzt nun die Schöne aus Dong

Zusammen mit ihm im Salong

Der Tisch ist gedeckt

Sie hofft, dass es schmeckt

Er liebt nämlich Chateaubriong

Fortsetzung Heinz Hermann Michels

 

Hand in Hand sitzt der Flieger aus Dong

Mit der Schönen in ihrem Salong

Die Herzen, sie glühen

Die Liebe wird blühen

Und stärker noch sein als Betong

Fortsetzung Beat Spitz

 

Und wahrlich, es rappelt in Dong

Bald wild und recht laut im Kartong

Die Triebe erblühen

Die Körper, sie glühen

Sein Ruder wird hart wie Betong

Fortsetzung Heinz Hermann Michels

 

Dann kommt ein Chinese nach Dong

Sein Name ist Mao Zedong

Er macht unsrer Schönen

Avancen, obszöne

Da kommt es in Dong zum Affrong

Fortsetzung Heinz Hermann Michels

 

Der Flieger ergreift den Zedong

Und haut ihm recht hart auf den Gong

Worauf dieser schrumpft

Ja förmlich versumpft

Im matschigen Boden von Dong

Fortsetzung Heinz Hermann Michels

 

Er schafft‘s aus dem Matschloch in Dong

Und kriecht unter einen Waggong

Da legt er sich hin

Und zweifelt am Sinn

Der siegreichen Revolutiong

Fortsetzung Heinz Hermann Michels

 

„Ich pfeif auf die Revolutiong!“

– So wettert nun Mao Zedong –

„Ich bleib lieber hier

und trinke mit Bier

mir schöner die Schöne aus Dong.“

Fortsetzung Martin Knab

 

So trifft an 'nem Bierpavillong

Der Mao die Schöne aus Dong

Der macht gleich auf Beau

Greift ihr an den Peau

In Eile rennt sie dann davong

Fortsetzung Ulrich Gläsker

 

Zu Haus legt die Schöne aus Dong

Sich gleich auf die Plüschschäselong

Da bringt sie ein Klong

Schier aus der Fassong

Schon wieder das Scheißtelefong

Fortsetzung Ulrich Gläsker

 

Nachdem sich die Schöne aus Dong

Gemeldet hat am Telefong

Erklärt ein Herr Wong

Direkt aus Hongkong:

Paldong, solly, numbel is wlong

Fortsetzung Ulrich Gläsker

 

Doch so einfach kommt der Herr Wong

Bei der Schönen aus Dong nicht davong

Und sie sagt ihm: „Schon long

fasziniert mich Hongkong,

deshalb komm' ich vorbei auf 'nen Sprong!“

Fortsetzung Ulrich Gläsker