Bearbeitet hatten in Daaden
Gehemmte mal ihre Blockaden
Nach hartem Programm
Brach schließlich der Damm
Und Daaden ertrank in Tiraden
Heinz Hermann Michels
Es dichtet ein Schlachter in Daaden
Zum Spaß in der Freizeit Balladen
Die handeln von Klingen
Von grausigen Dingen
Zum Beispiel von – Rinderrouladen
Heinz Hermann Michels
Der Herr Pfarrer aus Dänischenhagen
Konnte Streit und Gewalt nicht ertragen
Sah er davon auch nur
Eine winzige Spur
Hat im Zorn er so manches zerschlagen
Walter Dikomey
Ein Mädchen aus Dänischenhagen
War leider nur schwer zu ertragen
Es trat alle Freier
Mit Wucht in die Eier
Und schimpfte: „Wie kannst du es wagen!“
Heinz Hermann Michels
Es suchte ein Mann in Damaskus
Den absolut schönsten Orgasmus
Als jemand empfahl:
„Zu zweit versuch’s mal!“
Verlor er den Enthusiasmus
Heinz Hermann Michels
Eine adlige Dame aus Deinste
War im Dorfe mit Abstand die Feinste
Als sie fast wär’ erfroren
Und die Bein’ hat verloren
War sie auch noch mit Abstand die Kleinste
Heinz Hermann Michels
Es lebt ein Poet in Detroit
Ein German, nun old und zerstroit
He is schon ganz irr
From Languagegewirr
Weshalb he to dichten nun schoit
Heinz Hermann Michels
Es gelobte ein Frommer aus Deutz*
Einst auf Knien vor Christus am Kreuz
Er werde bekehren
All die, die sich wehren
Darauf höhnte der Teufel: „Mich freut’s!“
* Deutz ist ein Stadtteil von Köln
Heinz Hermann Michels
Es hatte ein Mädchen in Dickel
Im ganzen Gesicht kleine Pickel
So ist Pubertät
Erkannte es spät
Da juckt es auch manchmal am Zwickel
Heinz Hermann Michels
Ein Schüler entschied sich in Dormagen
„Ich will jetzt mal endlich hervorragen!“
Er strengte sich an
Und schaffte es dann
Dass Mitschüler alles ihm vorsagen
Heinz Hermann Michels
Du hörst jemand reden aus Dresden
Und kommst du aus Dresden, verstehst d‘n
Doch kommst du aus Bingen
Aus Kiel oder Singen
Verstehst d‘n nur dank seiner Gesten
Heinz Hermann Michels
Ein Wessi vom Dorf kam nach Dresden
Dort war er ein Niemand gewesen
Hier war er der King
Mit goldenem Ring
Und brachte Kultur auch nach Dresden
Ein Nachwendelimerick aus dem Jahr 1991 von der Dresdnerin Angelika Weirauch
Es gab eine Dame in Düren
Die ließ sich sehr gerne verführen
Der eigene Mann
Kam nicht an sie ran
Der durfte sie nicht mal berühren
Heinz Hermann Michels
Es gibt einen Hautarzt in Düren
Der ekelt sich sehr vor Geschwüren
Die schweren Ekzeme
Und dicken Ödeme
Bekämpft er allein mit Gebühren
Heinz Hermann Michels
Es hielt mal ein Playboy aus Ehnen
Nicht viel von den eigenen Genen
Er wollte die Damen
Partout nicht besamen
Vermied aber, das zu erwähnen
Heinz Hermann Michels
Ein Pfadfinder aus Ehrenbreitstein*
Der sprach: „Man soll allzeit bereit sein“
Da überfuhr mit Gestampf
Ihn ‘ne Walze von Dampf
Er wird jetzt auf immer sehr breit sein
* Ehrenbreitstein ist ein Ortsteil von Koblenz
Ein auch durch Schobert & Black vermarkteter Limerick von Bungter & Frorath
Es ist eine Lady in Eiche
So blutleer und steif wie ’ne Leiche
Ihr Trieb, der erwacht
Erst spät in der Nacht
Doch läuft das hinaus auf das Gleiche
Heinz Hermann Michels
Es lebt eine Dame in Eichen
Die lässt sich nicht immer erweichen
Doch manchmal hat sie
Ganz viel Energie!
Dann gibt sie ein deutliches Zeichen
Werner Hadulla
Ein Emir aus El-Alamein
Verneinte die Welt und das Sein:
„Es gibt keine Seele!
Wir sind wie Kamele!“
Die sind jetzt mit ihm ein Verein
Heinz Hermann Michels
Ein Strohwitwer meinte in Emden:
„So schmutzig sind all meine Hemden.
Ich geh jetzt zum Uli
und leih mir ’nen Pulli.
Oder soll ich das Hemd noch mal wenden?“
Barbara Kretschmann
Eine Emanzipierte aus Emmen
Unterließ schon seit Jahren das Kämmen
Manche dachten, sie wäre
Eine üble Schimäre
Doch sie wollte die Machos nur hemmen
Heinz Hermann Michels
Geschwärmt hab’ ich einmal in Essen
Von einer, die konnt’ man vergessen
Was ich an ihr schätzte
Und was mich vergrätzte:
Ich weiß nicht, ich hab’ es vergessen
Heinz Hermann Michels
Die Frau eines Bergmanns aus Flacht
Mag Sex nur am Abend um acht
Haut's pünktlich nicht hin
Dann hat's keinen Sinn
Dann herrscht erst mal Ruhe im Schacht
Modifizierung eines Limericks von Ulrich Gläsker
Einem Bischof gelang in Florenz
Eine Steigerung seiner Potenz
Durch die Agitation
Gegen Penetration
Und die triebhafte Adoleszenz
Heinz Hermann Michels
Es gab einen Herrn in Florenz
Den plagte am Tag Flatulenz
Doch nicht in der Nacht
Bis morgens um acht
Da plagte ihn Inkontinenz
Heinz Hermann Michels
Ein Bauer in Frankfurt am Main
Der schlachtete abends ein Schwein
Doch er summte zuvor
Ihm zum Abschied ins Ohr:
„Nun schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!“
Ein auch durch Schobert & Black vermarkteter Limerick von Bungter & Frorath
Ein Broker aus Frankfurt am Main
Verlor mal sein Selbstbewusstsein
Das hielt sich versteckt
Der Ort war perfekt:
Es hing mit viel Schulden am Bein
Heinz Hermann Michels
Respekt zollt ein Richter aus Frechen
Dem organisierten Verbrechen
Wer kopflos agiert
Und rumdilettiert
Den lässt er ein Ordnungsgeld blechen
Heinz Hermann Michels
Ein einfaches Mädchen aus Freisen
Verkehrte in vornehmsten Kreisen
Dort schätzte man sehr
Den schlichten Verkehr
Zu unschlagbar günstigen Preisen
Heinz Hermann Michels
Von dem Slip, den er kaufte in Fritzlar
War entzückt er, weil hauteng sein Sitz war
Doch ums Pinkeln im Stehen
War es nunmehr geschehen
Als er merkte, dass vorne kein Schlitz war
Ulrich Gläsker
Es gab mal ein Haus in Fünfeichen
Da lagen im Keller fünf Leichen
Zwei waren ganz stumm
Zwei spukten herum
Die fünfte bestritt das Verbleichen
Heinz Hermann Michels
Es meinte ein Jüngling aus Füssen
Er könne besonders gut küssen
Doch es war keine Maid
Ihn zu küssen bereit
Der Beweis wird wohl ausbleiben müssen
Herbert Reichelt
Es mahnte ein Pfarrer aus Füssen:
„Es ist eine Sünde, das Küssen!“
Da mussten die Frommen
Zum Höhepunkt kommen
Nur ohne sich dabei zu küssen
Heinz Hermann Michels
Ein Waschweib versuchte in Füssen
Mit Gier einen Grasfrosch zu küssen
Der Frosch war beklommen
Doch konnte entkommen
Er hätt` sie sonst heiraten müssen
Britta Nier